Inhalt des Dokuments
Einleitung
Der Gefährdungsfaktor "psychische Faktoren" umfasst in der Arbeitswelt alle Wirkungen auf die Psyche. Dies sind laut Deutscher Arbeitsschutzstrategie insbesondere folgende Gefährdungen:
Gefährdungen
Der Gefährdungsfaktor "psychische Faktoren" untergliedert sich in die nachfolgend aufgeführten Gefährdungen:
- 10.1 ungenügend gestaltete Arbeitsaufgabe
(z. B. überwiegende Routineaufgaben, Über-/Unterforderung) - 10.2 ungenügend gestaltete Arbeitsorganisation
(z. B. Arbeiten unter hohem Zeitdruck, wechselnde und/oder lange Arbeitszeiten, häufige Nachtarbeit, kein durchdachter Arbeitsablauf) - 10.3 ungenügend gestaltete soziale Bedingungen
(z. B. fehlende soziale Kontakte, ungünstiges Führungsverhalten, Konflikte) - 10.4 ungenügend gestaltete Arbeitsplatz-und Arbeitsumgebungsbedingungen
(z. B. Lärm, Klima, räumliche Enge, unzureichende Wahrnehmung von Signalen und Prozessmerkmalen, unzureichende Softwaregestaltung) - 10.5 sonstige psychische Gefährdungen
Gefährdungen psychischer Faktoren aktiv vermeiden
Das Arbeitsschutzgesetz verpflichtet Arbeitgeber, dafür Sorge zu tragen, dass Gefährdungen durch die psychische Belastung der Arbeit erkannt und zielgerichtete Anstrengungen zu ihrer Reduzierung unternommen werden.
Nach der Studie von D. Beck, K. Schuller und A. Schulz-Dadaczynski "Aktive Gefährdungsvermeidung bei psychischer Belastung. Möglichkeiten und Grenzen betrieblichen Handelns" werden die Aktivitäten zur Gefährdungsvermeidung im Betrieb als Aufgabe und Bestandteil über folgende Instrumente organisiert und umgesetzt:
- betrieblicher Arbeitsschutz
- fürsorglicher Mitarbeiterführung
- professionelle Berufsausübung
- kollektive Fürsorge
- betriebliches Gesundheitsmanagement
Die Autoren erklären, dass aktive Gefährdungsvermeidung in all diesen Strukturen möglich, aber auch in spezifischer Weise limitiert sei: "So ist z. B. die Gefährdungsvermeidung im Kontext professioneller Berufsausübung auf berufstypische Gefährdungen beschränkt."
Laut der Studie wird die Prävention bei psychischer Belastung "nicht ausschließlich in den Strukturen des betrieblichen Arbeitsschutzes realisiert, sondern (zugleich) auch in anderen Kontexten betrieblichen Handelns. Für Forschung und Praxis gilt es, auch diese Möglichkeiten betrieblicher Prävention systematischerin den Blick zu nehmen, zu erschließen und auszubauen."
Quelle: Präv Gesundheitsf 2017, 12:302–310. https://doi.org/10.1007/s11553-017-0615-0, Online publiziert:12. September 2017. Siehe auch http://rdcu.be/cLYs. Open-Access-Publikation.
Gestaltungsansätze
Hier finden Sie eine Zusammenstellung von Materialien der gesetzlichen Unfallversicherer mit hilfreichen Gestaltungsansätzen.
Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung - Handlungshilfe
Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) (05.2015): Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung Handlungshilfe für die betriebliche Praxis. URL: http://www.vbg.de/SharedDocs/Medien-Center/DE/Broschuere/Themen/
Arbeitsschutz_organisieren/gefaehrdungsbeurteilung_psychischer_belastung.html
Materialien von der BAuA
Hier finden Sie eine Zusammenstellung von weiteren praktischen und informativen Materialien, beispielsweise aus der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin.
Orts- und zeitflexibles Arbeiten - BAuA Handlungsempfehlungen
Gesundheitliche Chancen und Risiken
Räumliche und zeitliche Mobilität betrifft potenziell alle Erwerbstätigen, impliziert unterschiedliche Arbeitszeitmodelle und Mobilitätsformen und ist mit verschiedenen Chancen und Risiken für die Beschäftigten verbunden. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat eine Übersicht über die Belastungsrisiken unterschiedlicher Formen räumlicher Mobilität erstellt und gibt Handlungsempfehlungen zur Gestaltung mobiler Arbeit.
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